Der Staatsanwalt hat das Wort
Staffel 7
Bis dato waren die Täter in den wenigen DDR-Fernseh-Krimis meist Westdeutsche oder vom Westen gesteuerte DDR-Bürger. Schließlich gab es nach Lesart der Parteiführung keine nennenswerte Kriminalität im entwickelten Sozialismus. Vorbild der neuen Reihe war die populäre ARD-Serie "Das Fernsehgericht tagt". Die Besonderheit bestand einerseits darin, dass nicht die Suche nach dem Täter im Vordergrund stand, sondern die psychologischen und tatsächlichen Umstände, die einen Menschen eine Straftat begehen lassen. Zum anderen wurde die gezeigte Filmhandlung von einem Moderator kommentiert und erklärt: Peter Przybylski, Staatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft der DDR.
Der Jurist mit der strengen Brille und dem SED-Abzeichen am Revers wurde in den kommenden Jahrzehnten zur prägenden Gestalt der Sendereihe. Am Ende der Sendung verkündete er das Strafmaß und erläuterte es - selbstredend ganz im Sinn der sozialistischen Moral und Gesetzlichkeit.
Produktionsjahre
1965 - 1991
Hauptdarsteller
Erhard Köster,
Peter Przybylski
Produzenten
Uwe Reute,
Wolfgang Voigt,
Wolfram Beyer
Regisseure
Hans Werner,
Horst Zaeske,
Vera Loebner
Autoren
Günter Agde,
Jutta Bartus,
Michael Albrecht
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Beate, eine junge Frau Mitte 20, ein schwärmerisch versponnener Charakter, macht sich gern Hüte, da sie ihre künstlerische Begabung als Arbeiterin in einer Kleiderfabrik nicht anders ausleben kann. Sie träumt von einem glücklichen Leben ohne Zwänge und Konflikte und kommt in der Realität gerade dadurch immer wieder in Schwierigkeiten. Ihre Kollegen am Band halten sie für faul und böswillig und verweigern die Zusammenarbeit mit ihr. Der Produktionsleiter Jürgen Benda bringt für Beates Verhalten viel Nachsicht auf und sorgt dafür, dass sie in dem Betrieb weiter arbeiten kann. Sie missversteht sein Verhalten und verliebt sich in ihn. Sie steigert sich in ihre Vorstellung derart hinein, dass sie die Wirklichkeit nicht mehr wahrhaben will. Als Jürgen Benda dann Beates Schwester Gudrun heiratet, gerät sie in eine schwere Krise.
In einer Mischung aus unbewussten Rachewünschen und Geistesabwesenheit verursacht sie beim nächtlichen Wachdienst am Hochzeitstag ihrer Schwester dem Betrieb einen schweren Schaden, für den sie sich vor Gericht verantworten muss.